Die Drehbühne
Unsere selbst konstruierte, selbst gebaute Drehbühne hatte ihre Premiere bei Flatows
“Der Mann, der sich nicht traut” (1996). Einige von unseren Bühnenbauern hielten es
nicht für machbar, auf unserer ca. 6 x 5 Meter großen Bühne eine Drehscheibe zu
installieren und dann noch in der Tiefe genügend Platz zu haben, um dem Bühnenbild
die nötige Raumtiefe zu schaffen. Außerdem wusste zunächst niemand genau, wie
die Konstruktion aussehen sollte.
Die Nabe eines Wagenrades von einem Bauern-Heufuhrwerk bildete den Kern des
Drehgestells, das in Boden und Decke mittels Metallachse verankert wurde. Die
eigentliche Drehscheibe war eine Konstruktion aus mehreren Segmenten aus
Kanthölzern, die mit passend zugeschnittenen Furnierplatten belegt und über
darunter befestigten Möbelrollen fahr- bzw drehbar wurden.
Der Platz um die Drehbühne herum wurde mit Europaletten “gefüllt” und mit
Spanplatten beplankt, die komplette Bühne mit Teppeichboden belegt. Der wurde an
der Drehscheibe entlang eingeschnitten, so dass von der Drehscheibe nur die
kreisrunde Fuge sichtbar blieb. Für einen Antrieb über Seile und Kurbel reichten Zeit
und technischer Aufwand nicht mehr aus. Manpower musste per Fußantrieb die
Scheibe bewegen. Aber das klappte.
An der Mittelachse wurden mehrere Bühnenwände befestigt, die ihrerseits beweglich
sein mussten, um die Wände wie ein Bilderbuch “umblättern” zu können. Dadurech
blieben gerade nicht “bespielte” Wände im Hintergrund, und die Rückwand verlief
parallel zur Rampe.
2002 kam die Drehbühne nochmals zum Einsatz in dem Cooney-Hit “wenn schon -
denn schon”. Leider mussten wir 2013 die komplette Konstruktion im Zuge der
Vorbereitung des seit Jahren geplanten Pfarrheimumbaus entsorgen, da die
Drehbühne im neuen Haus nicht mehr einsetzbar ist.